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NBI baut die Entrepreneurial Network University mit auf


Seit dem Sommer 2013 arbeitet die AG NBI an der „Entrepreneurial Network University“ der FU Berlin und gestaltet darin die Gründungslehre und deren technische Infrastruktur mit.

„Entrepreneurial Network University“ ist das Strategiekonzept zur Etablierung einer hochschulweiten Gründungskultur an der Freien Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Mit dieser Strategie wollen Freie Universität und Charité Innovationsmagnet für potenzielle Gründer, Kapitalgeber und Wirtschaftspartner aus dem In- und Ausland werden und diese miteinander vernetzen. Das Konzept wurde im Wettbewerb „EXIST-Gründungskultur – Die Gründerhochschule“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgezeichnet. Mit 2,8 Millionen Euro Fördermitteln wird die Strategie bis 2018 umgesetzt.

„Mit der Arbeit in Netzwerken haben wir als eine der deutschen Exzellenzuniversitäten bereits die besten Erfahrungen gemacht. Gemeinsam mit der Charité wollen wir nun ein unternehmerisches Netzwerk aufbauen, um uns bei der Gründungsförderung als eine Hochschule auf europäischem Spitzenniveau zu etablieren“, sagt Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin.

„Als Deutschlands größte medizinische Einrichtung für Klinik und Forschung ist die Charité Innovationstreiber für die Gesundheitswirtschaft“, erklärte Prof. Dr. med. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin. „Mit Maßnahmen im Rahmen der Entrepreneurial Network University wollen wir künftig noch mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Gründen motivieren und ihnen die optimale Ausbildung und Unterstützung bieten.“

Seit 2009 arbeitet die Freie Universität Berlin mit der Charité, dem gemeinsamen medizinischen Fachbereich von Freier Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin, in der Gründungsförderung zusammen. Unter dem Dach der Entrepreneurial Network University soll die Kooperation eine neue Qualität erreichen und auf weitere Partner ausgeweitet werden.

Transfer- und Verwertungsstrategie

Eine übergreifende Transfer- und Verwertungsstrategie soll dazu beitragen, Forschungsergebnisse systematisch in Ausgründungen zu überführen. In Workshops werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschulverwaltung qualifiziert und motiviert, eine aktive Gründungskultur zu unterstützen. Administrative Prozesse und Regelwerke, beispielsweise zur Nutzung von Räumlichkeiten und Laboren durch Spin-Offs, werden vereinfacht und in einem transparenten Leitfaden abgebildet.

Zu den ersten Maßnahmen gehört außerdem, Anreize für Professorinnen und Professoren zu schaffen, um den Wissens- und Technologietransfer als zentrale Säule neben Forschung und Lehre zu etablieren. An der Freien Universität ist ein erster Meilenstein bereits erreicht: Bei Neuberufungen von Professorinnen und Professoren kann die Förderung von Erfindungen und Ausgründungen zu den offiziellen Anforderungen gehören.

Komponentenbasierte Entrepreneurship Education

Mittels einer praxisnahen, komponentenbasierten Entrepreneurship Education wird ein großer Anteil der Studierenden, Wissenschaftler und Alumni für die Selbständigkeit sensibilisiert und qualifiziert. Auf einer internetbasierten Lern- und Austausch-Plattform (E-LAP) werden bestehende Entrepreneurship Education-Angebote der Freien Universität und Charité gebündelt und durch neue Inhalte ergänzt. Die Angebote sind modular aufgebaut und können je nach Bedarf neu zusammengestellt werden. Lehrende verschiedener Fachbereiche werden geschult, greifen auf die zentrale Plattform zurück, stellen sich aus dem Baukasten-System Material für eigene Lehrveranstaltungen zusammen und verankern Entrepreneurship als Querschnittsthema dezentral in ihren Studiengängen. Sechs sogenannte Lead-User wirken an der Konzeption der Angebote mit und werden diese zunächst in ihren Arbeitsbereichen erproben, bevor das Angebot später auf alle Fachbereiche ausgeweitet wird:

  • Prof. Martin Gersch, Department Wirtschaftsinformatik, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Freie Universität Berlin
  • Prof. Robert Tolksdorf, Arbeitsgruppe Netzbasierte Informationssysteme, Fachbereich Mathematik und Informatik, Freie Universität Berlin
  • Prof. Rainer Haag, Institut für Chemie und Biochemie – Organische Chemie, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Freie Universität Berlin
  • Prof. Harm Peters, Leiter des Dieter Scheffner Fachzentrum für  medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • Dahlem Research School, Freie Universität Berlin
  • Profund – die Gründungsförderung der Freien Universität Berlin

Branchenspezifische Gründungsunterstützung

Besonders intensiv sollen an der Freien Universität und der Charité künftig forschungsbasierte Gründungen in den Branchen Gesundheitswirtschaft, der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie der Medien- und Kreativwirtschaft unterstützt werden. Auf diesen Feldern haben beide Einrichtungen das größte Potenzial; zudem stehen diese Branchen auch im Fokus der Innovationsstrategie Berlin-Brandenburgs. Im Rahmen von Ideenwettbewerben werden beispielsweise markttaugliche Geschäftsideen identifiziert und systematisch zu Gründungen weiterentwickelt.

Darüber hinaus sollen unternehmerisch erfahrene Alumni und Wirtschaftspartner dafür gewonnen werden, Kapital in einen Seed-Fonds zu investieren; dieser Fonds soll Ausgründungen in der frühen Phase lückenlose Finanzierung ermöglichen.

Vernetzung

Als zentrales Merkmal der Entrepreneurial Network University wird die kooperative Vernetzung von Gründerinnen und Gründern mit möglichen Unterstützern und Inkubatoren, Geschäftspartnern, Kunden, Lieferanten und Kapitalgebern vorangetrieben. Denn technologie- und wissensbasierte Gründungen sind in der heutigen Zeit nicht mehr isoliert bzw. aus einer einzigen Hand zu leisten, sondern vielmehr Resultat einer virtuosen Kombination aus selbst erstellten, am Markt beschafften und kooperativ gestalteten Komponenten. Das setzt aber voraus, dass Entrepreneure über die notwendigen personellen und institutionellen Beziehungen verfügen.

Unternehmen und Wirtschaftspartner werden durch den 2012 gegründeten Alumni-Verein „Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität Berlin“ (NUFUB) eng mit der Entrepreneurial Netzwerk University verbunden. Dem gleichen Zweck soll künftig ein Technologie- und Gründungszentrum in Campus-Nähe dienen. Gemeinsam mit dem Alumni-Verein sollen außerdem ein systematisches Mentoringprogramm und ein Pool von potenziellen Mitgründern und Start-up-Mitarbeitern geschaffen werden. In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Unternehmertum wird auch das Fundraising mittels Spenden und Sponsoring ausgebaut. Ein erster Erfolg ist die Kooperation mit der Berliner Sparkasse: Sie unterstützt den Ausbau einer hochschulweiten Gründungskultur an der Freien Universität Berlin. Experten des Geldinstituts bieten regelmäßig eine Gründersprechstunde an. Know-how für die Finanzplanung von Start-ups bringt die Sparkasse auch in Form von Gastvorträgen bei Workshops und Seminaren ein. Gemeinsam mit dem „Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität Berlin“ lobt sie zudem den mit 3.000 Euro dotierten „Gründerpreis der Berliner Sparkasse“ aus. Der Preis wird jährlich mit wechselnden Themenschwerpunkten an Ausgründungen aus dem Umfeld der Freien Universität vergeben.

Enge Kontakte zu weiteren Sponsoring-Partnern und Industrieunternehmen werden künftig auch im Rahmen des „eHealth Entrepreneurs Camp“ gepflegt, das ab 2014 jährlich stattfinden soll. Dort treffen transferorientierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Gründerinnen und Gründer aus der Freien Universität Berlin und der Charité gezielt mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft zusammen.

Die Vernetzungsaktivitäten gehen mit einer wissenschaftlichen Begleitforschung einher. Im Zentrum steht dabei der „Gründungsmonitor“, eine regelmäßige Befragung von Gründerinnen und Gründern der Freien Universität und der Charité.

Bisherige Erfolge

Für eine starke Gründungskultur bringen Freie Universität und Charité bereits gute Voraussetzungen mit: Im bundesweiten Ranking über die Hochschulen mit den besten Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen kletterte die Freie Universität seit 2005 von Platz 27 auf Platz 7. Bei der Förderung einzelner Gründungsvorhaben durch das EXIST-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und bei Finanzierungen des High-Tech Gründerfonds gehören die Freie Universität und die Charité gemeinsam bundesweit zur Spitzengruppe; so haben beispielsweise mehr als 60 Gründungsvorhaben beider Einrichtungen ein EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie erhalten. Mehr als 90 Kapitalgesellschaften sind seit 2006 mit Unterstützung der Gründungsförderung entstanden.

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